Erprobungsstelle Tarnewitz 18.5.1944 Am 15.5.1944 wurde ich zum Herrn Reichsmarschall nach Berchtesgaden befohlen. Grund war der Ausfall der 5 cm BK bei der II./Z.G. 26 in Königsberg/Neumark. [...] Betr. des Ausfalles der Waffen selbst meldete ich den Herrn Reichsmarschall, daß am 12.5.1944 die II./Z.G. 26 um 13.00 eingesetzt wurde gegen einen Bombenverband im Raum Pilsen - Chemnitz bestehend aus 50-60 viermot. Fortress, der ohne Jagschutz flog. Der Verband bestand von 26 Me 410 mit 5 cm BK. Bei der Feindberührung fielen die Waffen bei 8 Flugzeugen nach der ersten Schüßen aus. Neun Flugzeuge waren nicht zurückgekehrt, sodaß über die Waffen keine Angaben gemacht werden können. Sämtliche Störungen traten in dem Ladeapparat auf. Eine Untersuchung an Ort und Stelle zeigte, daß bei der Waffenanlagen nicht sämtliche Änderungen, die sich bei der E-Stelle Travemünde bzw. in Oberpfaffenhofen als notwendig erwiesen hatten, durchgeführt waren. Zum Teil handelt es sich bei den Flugzeugen um die zuerst ausgelieferten. [...] Die Änderungen sollten durch die Entwicklungsfirma Rheinmetall-Borsig und die Fertigungsfirma Auto-Union laufend durchgeführt worden. [...] Die zur Nachrüstung zur Truppe beordeten Fachkräfte der beiden Firmen scheinen nach Angaben der Truppe über dieses Gebiet schlecht unterrichtet, der von der Fa. Rheinmetall-Borsig beorderte Mann war bei meinem Besuch am 13.5.1944 nicht anwesend. In einem Bericht des Außendienstes der Firma Auto-Union über einem Besuch vom 3.-5.5.1944 bei der II./Z.G. 26 wird betont, daß die Nachrüstung erschwert wird, da die Flugzeuge dauernd einsatzbereit stehen, und es sehr schwer ist, an sie heranzukommen. Ferner hätte der Gruppenkommandeur Hptm. Weyl erklärt, daß die Gruppe mit der Funktion des Gerätes zufrieden ist. [...] |